Kritik an Gewerkschaften lenkt von wahren Problemen in der Pflege ab
„Dass Menschen in unserem Land durch Inanspruchnahme von Pflegeleistungen von Armut bedroht werden, ist ein Skandal. Noch skandalöser ist, dass CDU-Landrat Graichen die Schuld dafür den Gewerkschaften gibt, welche für eine gerechte Entlohnung der Beschäftigten in der Pflege kämpfen.“ erklärt die Grimmaer Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz (DIE LINKE). „In meiner Tätigkeit als Landtagsabgeordnete habe ich in den letzten Jahren eine Vielzahl sozialer und Pflegeeinrichtungen im Landkreis besucht. Dabei zeigt sich eine ganz andere Realität. Die Wahrheit ist doch, dass durch die Lohnzurückhaltung im öffentlichen Dienst in den letzten 30 Jahren die Löhne in der Pflege heute unattraktiv sind, so dass es den Einrichtungen sehr schwer fällt überhaupt noch Personal zu finden.“ so Köditz weiter.
Mittlerweile falle es den meisten Arbeitgebern im Pflegebereich zunehmend schwer, Personal anzuwerben. Sogar Fachkäfte aus dem EU Ausland seien schwer zu gewinnen, da in anderen Ländern die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung einfach deutlich besser wären als in Deutschland. „DIE LINKE fordert schon lange mehr Umverteilung. Das heißt, dass endlich auch alle Privatversicherten den gleichen Beitragssatz auf alle Einkünfte bezahlen. Dadurch hätten wir viel mehr Geld und alle pflegebedingten Kosten könnten finanziert werden“, erläutert Köditz die Vorstellungen ihrer Partei. Sie wäre froh, wenn sich der Landrat bei seinen Äußerungen künftig stärker von Fakten und weniger von der Ideologie seiner Partei leiten ließe.