CDU Büro in Wurzen, Scheiben sind mit "Ihr werdet hängen" und SS-Runen beschmiert

„Dem ist wohl seine (Büro-)Decke auf den Kopf gefallen“ LINKE kritisiert Unterstellungen Kay Ritters

Kopfschüttelnd kommentiert Jens Kretzschmar, Kreisvorsitzender der LINKEN und Mitglied im Stadtrat in Wurzen, die Äußerungen zum des CDU-Politikers Kay Ritter zum Anschlag auf sein Büro in Wurzen. Dieser hatte indirekt vermutet, die Schmierereien dort könnten in Zusammenhang mit seiner Kritik an einer linken Demonstration wenige Tage zuvor stehen. „Ich fühle mich stark an die neunziger Jahre in Wurzen erinnert. Schon damals war es bei der CDU der Stadt üblich zu leugnen, dass es ein Naziproblem in Wurzen gibt. Stattdessen wurde immer wieder auf die Gefahr von links verwiesen. Fakten interessierten die CDU damals wie heute nicht. Schaum vor dem Mund führt aber selten zu sachlichen Beurteilungen.“

Es sei bedauerlich, dass sich die Bürger für Wurzen an diesem Unsinn beteiligten. Der Gedanke, dass Linke am Büro eines politischen Konkurrenten SS-Runen und Drohungen schmieren, ist absurd. Selbstverständlich verurteile die LINKE solche Straftaten. „Uns wäre es allerdings nie in den Sinn gekommen, nach den jüngsten Hakenkreuz-Schmierereien an unserem eigenen Büro die CDU dafür verantwortlich zu machen.“, so Kretzschmar. Es handele sich um wilde Spekulationen, die des Wettbewerbs um den „Goldenen Aluhut“ würdig seien.

Die Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz (Grimma), Fachfrau der LINKEN für die extreme Rechte, sieht andere Zusammenhänge. „Es ist doch inzwischen leider üblich, dass Neonazis, sogenannte „besorgte Bürger“, selbst ernannte „Querdenker“ und andere extreme Rechte zum „Sturz des Merkel-Regimes“, der „Corona-Diktatur“ etc. aufrufen. Inzwischen ist auch die CDU zum Hassobjekt dieser Gruppen geworden. Das wissen inzwischen alle – außer dem CDU-Landtagsabgeordneten Kay Ritter.“ Insofern sei er ein würdiger Nachfolger früherer Wurzener CDU-Lokalpolitiker. „Die Kritik ändert natürlich nichts daran, dass wir als LINKE den Anschlag auf sein Büro scharf verurteilen.“