Papierfabrik Trebsen Betroffene gehören mit an den Tisch
„Mit Empörung und Unverständnis haben wir die Mitteilung zur Kenntnis genommen, dass sich Trebsens Bürgermeister Müller, Stadträte und Vertreter der Papierfabrik „Julius Schulte“ hinter verschlossenen Türen zu einer internen Beratung, bezüglich der Erweiterung der Papierfabrik treffen wollen. Es hat den Anschein, als ob die Stadtoberen Lobbyinteressen gegenüber denen der Anwohner*innen bevorzugt behandeln, was aus unserer Sicht nicht hinnehmbar ist. Ein Projekt, welches derart massiv in seine Umgebung eingreift und damit auch die Anwohner*innen in den angrenzenden Wohnvierteln auf lange Sicht beeinträchtigt, ohne vorher eine offene und vertrauensvolle Diskussion mit ihnen zu führen, kann nicht toleriert werden. Wenn die Kommunalpolitik das in sie gesetzte Vertrauen nicht aufs Spiel setzen will, sollten bei solchen konfliktreichen Projekten, den Anliegen der Anwohner*innen besonderes Gehör geschenkt und deren Interessen in der weiteren Planung berücksichtigt werden. Ein Geschmäckle hat auch, dass drei Stadträte meinen stellvertretend für die ganze Stadtgesellschaft zu sprechen und nur über „angrenzende Wohngebiete“ sprechen, anstatt über deren Bewohner*innen, die sich ihre Existenz dort mit Kraft, Mühe und Liebe aufgebaut haben.“ erklärt Maximilian Schöpe (31), Vorsitzender der Ortsgruppe DIE LINKE. Grimma/Colditz, welche auch für Trebsen zuständig ist. „Zumal es sich hier um ein Projekt zu handeln scheint, welches nicht die Ansiedlung hochspezialisierter, gut bezahlter Industriearbeitsplätze zum Ziel hat, sondern überwiegend automatischer Abläufe mit enormer logistischer Bewegung. Ob die Wertschöpfung, die dieses generieren soll, die Nachteile für die Anwohner*innen überwiegt, bezweifeln wir stark. Daher stehen wir solidarisch an der Seite der Aktionsbündnisses „Lebendwertes Wohnen“ und werden es auch weiterhin unterstützen. Als ersten Schritt fordern wir den Bürgermeister auf, auch Vertreter*innen der Initiative zu der Klausur einzuladen, damit diese nun auch endlich an den Verhandlungstisch sitzen. Schließlich geht es um die Gestaltung ihres unmittelbaren Lebensumfeldes.“